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kompression

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Warum Kompression?

Verlockend: Digitale unkomprimierte Aufzeichnung von Bilddaten. Verlustfreie Nachbearbeitung. Übertragung und Sendung mit Qualität vom Feinsten.

Auflösung und Farbtiefe sind Parameter für das digitalisierte Bild und der verwendeten Technik eigen, sie lassen sich direkt vom einzelnen Bit ableiten. Sie stellen die Sample-Rate eines Bildes dar.

Die Digitalisierung verspricht eine neue Qualität der Bilder: Über Generationen im Entstehungsprozess verlustfreies Bearbeiten, Übertragen, Senden und Vorführen.

Die Kompression und das Artefakt

Wie ein Filter legt sich die Kompression über ein Bild. Wir sehen manipulierte Bilder.

DVD, digitales Fernsehen, DVCAM

Alle versprechen eine bessere Qualität gegenüber bisherigen analogen Formaten. Ich möchte dabei eher von einer anderen Qualität, nicht einer besseren, sprechen. Unsere Wahrnehmung hinkt nur hinterher. Heute schmunzeln wir beim Betrachten von Filmaufnahmen einer Autofahrt mit Rückprojektionstechnik. Wir haben mit der Zeit gelernt, diese Bilder zu durchschauen. Etwa bemerken wir, dass Perspektive, Bewegung oder Ausleuchtung von Vorder- und Hintergrund nicht übereinstimmt. In ihrer anfänglichen Verwendung waren diese Bilder bestimmt überzeugend.

Die Kompressionsrate von Consumer-Formaten bewegt sich in einem Bereich, die derzeit unsere Wahrnehmungsgrenze noch nicht überschritten zu haben scheint. Mit zunehmender Sensibilisierung wird sich das ändern. Die Kompressionsartefakte werden für jeden sichtbar. Natürlich sind sie es schon jetzt, erkannt werden sie jedoch nicht. Analoge Artefakte werden verstanden: Beispielsweise das Rauschen bei Falschjustierung der Zimmerantenne oder beim Abspielen einer alten Videokassette, noch offensichtlicher sind Kratzer oder Staubpartikel auf Film. Dabei blieb immer die Hoffnung auf eine existierende höhere Qualität, die man unter optimalen Bedingungen erreichen könnte. Das Erkennen von digitalen Kompressionsartefakten lässt uns jedoch wissen, daran nichts ändern zu können. Verlustbehaftete Kompression verändert nachhaltig, der ursprüngliche Bildinhalt ist nicht mehr rekonstruierbar. Stattdessen entstehen neue, automatisiert manipulierte Bilder.

Das verlustbehaftet komprimierte Bild ist ökonomisch.

Schon bekannt ist heute der einstige Wettstreit der anfänglichen Videoformate VHS, Video2000 und BetaSP und die Tatsache, dass sich dabei nicht das qualitativ beste im Consumermarkt durchsetzen konnte. VHS fand den Weg in die Wohnzimmer, während BetaSP im Bereich der professionelleren Videoproduktion weiter zum Einsatz kam.

Das Bildmaterial wird bei der Digitalisierung einem Prozess unterzogen: Der Bildinhalt wird auf seine Effizienz und Verwertbarkeit in Bezug auf die verwendeten Algorithmen hin untersucht. Ein gutes Bild ist ein Bild, das sich gut komprimieren lässt: Grossflächig, adynamisch.

Der Nachrichtensprecher

M-JPEG

Das M-JPEG-Verfahren komprimiert einzeln die Bilder einer Videosequenz im JPEG-Format. Im Gegensatz zu MPEG werden die Kader nicht untereinander über die Zeitachse verglichen und komprimiert.